Für Holzpfeile: Nocken und Spitzen

 Für alle Pfeile: Heulaufsatz

Anbringen von Nocken und Spitzen auf Holzpfeile

Das wird dazu benötigt:

  • Pfeilschäfte aus Holz, auf die persönlichen Bedürnisse, wie Spine und Auszugslänge bereits abgeschnitten

  • Befiederung: Federn auf Länge geschnitten oder bereits vorgeformt.

  • Siehe ausführliche Beschreibung Federwicklung bzw. Federbrennen - hier:      

  • Pfeilnocken

  • Pfeilspitzen

  • Pfeilanspitzer

  • "Alter" Lappen

  • Klebstoff - z.B. "Uhu hart"

  • Cuttermesser

  • Schmiergelpapier mit 120er Körnung

Vorbereitung:

Schäfte kontrollieren:

Bevor wir mit dem Pfeilbau beginnen, werden zuerst die Holzschäfte kontrolliert. Dazu gleiten wir vorsichtig mit den Fingern über den Schaft und suchen nach Absplitterungen, Rissen oder sich lösende Flammen.

Kleine Absplitterungen kann man mit Schmiergelpapier glätten.

Schäfte, die gerissen sind, dürfen auf keinen Fall zum Bogenschießen verwendet werden! Sie können schon beim Abschuss brechen und schwere Verletzungen zur Folge haben.

ACHTUNG: nach jedem Schuss und besonders wenn das Ziel verfehlt wurde, sind Pfeile auf Beschädigungen zu untersuchen und ggf. auszusortieren. Das gilt natürlich auch für alle Arten von Pfeilmaterialien!


Pfeilspitzen

Pfeilspitzen gibt es in vielen verschiedenen Variationen, Größen und Gewichten. Hier werden nur ein paar der Handelsüblichen Spitzen beschrieben.

Spitzen mit Innenkonus gibt es als Klebe- und Schraubausführung. Hierbei ist zu beachten dass die Länge des Innenkonus je nach Hersteller variiert. Man sollte also vor dem Anspitzen mit einem Messschieber feststellen wie weit der Schaft mit dem Konusanspitzer angespitzt werden muss. Bei TAS-Spitzen sind es z.B. 2/3 der Klinge, des Anspitzers. Klebespitzen werden vor dem Verkleben gereinigt. Dazu wird der Innenkonus bei Klebespitzen mit einem Wattestäbchen und Aceton (in der Apotheke erhältlich) gründlich gereinigt. Er ist etwas ölig und der Kleber kann auf öligen Oberflächen nicht haften. Bei Schraubspitzen ist die Ölige Innenfläche von Vorteil, so lässt sich die Spitze leichter aufschrauben- das Kleben entfällt bei Schraubspitzen natürlich.

spitzenParallel-Spitzen gibt es sowohl als Klebe als auch Schraubversion. Hierbei kann der Schaft ohne Anspitzen in die Pfeilspitze eingeführt werden. Die Klebespitze sollte auch mit Aceton gründlich gereinigt werden. Damit die Spitze nach der Montage auch gerade auf dem Pfeilschaft sitzt solltet man den Schaft mit dem Schaftspitzer leicht anspitzen, etwa eine Umdrehung reicht völlig aus. Dadurch hat der Schaft die optimale Passform und man kann ihn bei Schraubspitzen leichter einschrauben. Das Ende des Schaftes sollte unbedingt Parallel abgeschnitten sein damit keine Lücke zwischen Spitze und Schaftende entsteht. Sollte dort eine Lücke verbleiben wird der Schaft bei nächster Gelegenheit nachrutschen- die Verklebung bzw. die Verschraubung wird sich lösen.

Anspitzen des Schaftes

tool-2Der Konusspitzer ist zum Anspitzen für die Nocke und für die Spitze geeignet. Wenn man auf die Löcher des Anspitzers siehst, so ist das Rechte die Führung zum anspitzen des Nock-Konus, das linke Loch für den Konus der Spitze.

Der Schaft wird an beiden Seiten angespitzt. Bei Mittelalterspitzen wird der Schaft angespitzt bis kein Holz mehr abgetragen wird. Bei handelsüblichen (z.B.TAS) konischen Klebe- oder Schraub- Spitzen wird der Schaft soweit angespitzt, bis ca. 2/3 der Anspitzerklinge erreicht ist.

nockeBei Parallelspitzen z.B. TopHat-Spitzen wird der Schaft nicht angespitzt, es ist aber eine Erleichterung wenn der Schaft mit dem Schaftspitzer mit einer Umdrehung einen leichten Konus erhält (siehe Pfeilspitzen).

Der Konus für die Spitze ist leicht abgeflacht, während der für die Nocke spitz ausläuft.

                                                                                                            spitze

Die Nocke wird so angebracht, dass das Nockenfänchen "Indikator" mit der Linienmaserung des Schaftes übereinstimmt. Bitte darauf achten, daß die Flammen "bei eingelegtem Pfeil" oben nach vorn zeigen, dementsprechend auf der Unterseite zur Nocke hin weisen.

jahre

flammen

Etwas Kleber (UHU-Hart oder Befiederungskleber) wird auf die Spitze des Nockkonuses aufgetragen und die Nocke mit einer Drehbewegung am Schaft befestigt. Ist die richtige Position erreicht, wird die Nocke mit leichtem Druck auf den Schaft gedrückt. Der Kleber wird dabei etwas aus der Nocke gepresst. Überschüssigen Kleber vorsichtig entfernen. Trockenzeit für die weitere Bearbeitung ca. 15min.

Anbringen der Spitze

Klebespitzen: Etwas Kleber (Uhu hart) wird auf den Konus der Schaftspitze aufgebracht. Die Stahlspitze wird mit einer leichten Drehung auf den Schaft gedrückt. Anschließend wird der Schaft mit beiden Händen ganz weit unten vor der Spitze angefasst und mit der Spitze auf eine geeignete Unterlage gestellt. und der Schaft kräftig in die Pfeilspitze gedrückt, bis der Kleber seitlich herausquillt. Kleber abwischen - fertig!

Schraubspitzen: Mit einem Messschieber wird die Tiefe der Spitze gemessen, das Maß am Pfeilschaft gekennzeichnet und die Schraubspitze mit einer Spitzenzange oder einem Spitzenmontagetool bis zur Markierung auf den Schaft gedreht. Mit einer Pfeilziehhilfe kann der Schaft dabei sehr gut festgehalten werden.

! Der Pfeil kann nach ca. 12 Stunden benutzt werden, Solange  sollte man warten bis der Kleber richtig abgebunden und getrocknet ist.

Das sollte noch beachtet werden!

Wichtig - drehe niemals einen Pfeil während dem "Pfeilziehen", die Spitze könnte sich lösen oder der Schaft könnte brechen oder verwinden!

Zu empfehlen: Holzpfeile sollten mit Öl, Lack oder Lasuren vor Witterungseinflüssen geschützt werden.

Wenn Pfeile traditionell über den Handrücken geschossen werden, sollten unbedingt eine Federschaftwicklung angebracht sein, um Verletzungen an der Bogenhand zu vermeiden.



HEULPFEILE - Whistling Arrows

Ein Heulpfeil ist ein Pfeil, der während seines Fluges ein Pfeifen oder auch Heulen (daher der Name) von sich gibt. Auf Videos im Internet können Sie sich das Fluggeräusch anhören.
Natürlich hört sich jeder Heulpfeil unterschiedlich an, da diese verschiedene Luftkanäle besitzen.
Durch das Hindurchpfeifen der Luft innerhalb der Luftkanäle kommt es zu dem markanten "Pfeifen", einem doch recht interessantem Schussgeräusch.

Es ist ganz leicht, selbst einen Heulpfeil zu bauen.
Zur Verwendung als "Heuler" eignen sich Plastikkugeln aus leeren Deorollern, den "berühmten" Überraschungseiern oder Tischtennisbällen. Da kann man schön experimentieren.

Angenommen, wir nehmen ein Ü-Ei als Heuler, dann müssen wir an 3 oder 4 Stellen des Ü-Ei-Pfeilkopfes ein 5mm-Loch bohren. Für das Mittelloch  müssen wir den entsprechenden Schaftdurchmesser ausmessen und danach den entsprechenden Bohrer auswählen.Sie können den "Heuler" natürlich sowohl auf Holzpfeilen, wie auch auf Carbonpfeilen oder Aluminiumpfeilen anbringen.  Allerdings hält ein so ein Plastikball nicht besonders viel aus, daher greifen manche Bogenschützen auf einen Eigenbau aus Holz zurück. Für nur gelegentliche Einsätze genügen die Plastikheuler  auf alle Fälle. Sie können natürlich auch einfach einen Heulpfeil kaufen, oder die sog. Einschraubspitzen. Die passen allerdings nur auf Pfeile mit Einschraubspitzen.


Natürlich müssen Sie berücksichtigen, dass beim Einbau eines Heulers sich das Pfeilgewicht ändert und damit auch das Flugverhalten. Ein Heulpfeil ist aber in erster Linie nur etwas zum Spaßschiessen. 


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                                                                            Überraschungsei                                                                                                         Doedoranttkugel

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Heuler-Einschraubspitze


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