Stefan Arold - Interessantes für Interessierte

Tipps für die Reisevorbereitung

Wer vor hat, mit dem Roller oder Motorrad eine etwas größere Tour zu unternehmen, sollte seine Reise nicht dem Zufall überlassen, sondern sich bereits im Vorfeld einige Gedanken machen. Zur Erleichterung habe ich hier ein paar Aspekte zusammengetragen, die dem einen oder anderen behilflich sein könnten:
  1. An allem Anfang sollte zunächst einmal eine Routenplanung stehen. Diese kann entweder mit einem geeigneten Navigationsgerät erfolgen, mit Hilfe eines Routenplaners im Internet (z.B. Falk Routenplaner oder Google Maps) durchgeführt oder ganz konventionelle mit Hilfe geeigneten Kartenmaterials vorgenommen werden. WICHTIG! Für diejenigen von euch, die mit einem Kleinkraftrad mit 50 ccm unterwegs sind, daran denken in der Planung Kraftfahrstraßen und Autobahnen auszuschließen. Das erspart den Ärger, ggf. einen größeren Um- oder Rückweg einschlagen zu müssen. Am besten auch daran denken, bereits bei der Planung die entsprechenden Orte rauszusuchen, in denen man unter Umständen übernachten will. Wer nicht wild in der Pampas campieren möchte, sollte sich daher bereits nach geeigneten Campingplätzen bzw. Gasthöfen, Pensionen oder Hotels umschauen. Wer das bereits gemacht hat, ist mit seiner Vorbereitung schon ein kleines Stück voran gekommen. Es empfiehlt sich ein kleines Taschenbüchlein mitzuführen, in welchem man bereits im Vorfeld eine kurze Wegbeschreibung und markante Stellen notiert hat. Diese lassen sich bei jedem Halt kontrollieren und abhaken. Weiterhin könnt ihr zur Vorbereitung auch Reiseführer heranziehen. Hier gibt es sehr gute Literatur insbesondere für Fahrten ins Hochgebirge (Stichwort: Der "Denzel" - Großer Alpenstraßen Reiseführer).

  2. So - nachdem wir uns nun über unsere Route im Klaren sind, geht es jetzt ans Eingemachte. Als nächstes sollten wir prüfen, ob wir die nötige persönliche Ausrüstung dabei haben. Auf entsprechende Schutzbekleidung muss ich hier wohl nicht hinweisen. Wer jedoch in die Alpen fährt, sollte daran denken, dass es in 2 1/2-Tausend Metern Höhe bereits empfindlich kalt werden könnte. Ebenso schnell kann dort auch das Wetter umschlagen. Eine Regenkombi ist also Pflicht. Bitte auch genügend Barschaft in diesem Fall bereit halten, denn so manche Alpenstraße ist nur gebührenpflichtig zu benutzen. Wer nicht beständig seine Klamotten trocknen möchte, sollte bei der Mitnahme darauf achten, dass diese möglichst wasserdicht verstaut ist. Am besten eignen sich hierfür wasserdichte Motorradrucksäcke oder -taschen. Diese können bequem auf der Sitzbank oder dem Fußzwischenraum befestigt werden. Am besten so packen, dass man ohne viel Aufwand an die nützlichen und wichtigen Dinge zuerst kommt. Außerdem bitte ich euch zu bedenken, dass der Platz natürlich nur begrenzt ist, schon alleine wegen der Zuladung und der Beeinflussung der Straßenlage. (Also möglichst auf die Mitnahme der mobilen Schrankwand verzichten). Also - alles prüfen, ob es nicht überflüssig ist und man getrost darauf verzichten kann. Schließlich wollen wir eine Reise mit dem Zweirad unternehmen und keinen Schönheitswettbewerb auf dem Laufsteg gewinnen. Natürlich dürfen wir das richtige Kartenmaterial keinesfalls daheim liegen lassen. Für Motorradtouren sind die Karten der Größe 1:200.000 zu empfehlen. Diese sind so groß und übersichtlich, dass alle wichtigen Straßenverbindungen für uns daraus hervorgehen. Erhältlich sind diese entweder in Buchgeschäften oder über die Mitgliedschaft in einem der Automobilclubs erhältlich (ADAC, ACV etc.) Das kostet zwar einen jährlichen Beitrag aber im Fall der Fälle ist man gut aufgehoben und erspart sich damit weitere Kosten. Außerdem versorgen diese Clubs ihre Mitglieder meist jährlich mit aktuellen Kartenmaterialien bzw. unterstüzten einen bei der Tourenplanung. Für die kleine Bordapotheke hält man am besten ein paar Pflaster bereit. 

  3. Jetzt, wo wir auch an unsere persönlichen Sachen gedacht haben, geht es darum uns um die technischen Belange unseres fahrbaren Untersatzes zu kümmern. Grundsätzlich gilt: Das Zweirad sollte vor Beginn der Reise durchgecheckt und mängelfrei sein. Nichts dürfte ätzender sein als seine Tour beenden zu müssen, weil das Gefährt wegen schlechter Wartung unterwegs liegen bleibt. Das kann man sich ersparen. Grundsätzlich sollte vor Fahrtbeginn selbstverständlich der Ölstand, die Beleuchtung, die Bremsen und die Bereifung auf ihre völlige Tauglichkeit überprüft werden. Vor allem der Luftdruck ist dem geänderten Gewicht anzupassen 0,2 Bar mehr als vom Hersteller angegeben kann dabei oft nicht schaden. In den meisten Fällen sollte ein rudimentärer Satz Werkzeug für eine einfache Reparatur ausreichend sein (Maul- und Ringschlüssel, Zündkerzenschlüssen, Schraubendreher (Schlitz und Kreuzschlitz), Flach- und Kombizange, ggf. einen kleinen Trichter zum Öl einfüllen und gutes Panzerband. Wer es sich leisten kann nimmt einen Leatherman (Wunder- und Allzweckwaffe) mit. In den meisten Fällen sollten damit die notwendigen Reparaturen zu erledigen sein und mit etwas Glück lässt sich alles Werkzeug in einem kleinen Schlamperfedermäppchen verstauen. Für alles andere wird sowieso die Fachwerkstatt benötigt und die Fahrt dürfte damit beendet sein, was ich natürlich niemanden wünsche. An Ersatzteilen sollten wir uns auf das Nötigste wie z.B. Glühbirnen, eine Zündkerze einen Bowdenzug beschränken. Ratsam ist es auch einen Liter Öl mitzunehmen. Eine längere Tour kann für unsere "Else" schon ein wenig Belastung sein und zu einem erhöhten Verbrauch führen. Da ist es gut, wenn man ggf. etwas nachfüllen kann. Alles andere lässt sich wie bereits oben erwähnt sowieso nicht mit den Bordmitteln flicken, sondern muss über die Werkstatt erfolgen.
Nachdem wir nun so gut auf unsere Reise präpariert sind, sollte eigentlich nichts mehr passieren, so dass wir unser Ziel wie vorgesehen erreichen werden.

In diesem Sinne wünsche ich allen stets eine gute und unfallfreie Fahrt!

Meine Checkliste für die Tourenplanung

Um nichts Wichtiges zu vergessen, habe ich auf einer DIN A4-Seite die wichtigsten Punkte für die Tourenplanung zusammengestellt. In dem man alle Punkte nach und nach abhakt, kann man ziemlich sicher sein, dass man nichts Essentielles für seine Tour vergessen hat. Natürlich lässt sich die Liste nach Lust und Laune noch erweitern. Allerdings bin ich bisher mit dieser Liste ganz gut gefahren. Ihr könnt euch die Liste als pdf-Dokument herunterladen, indem ihr auf das Foto klickt. Bitte beachtet auch, dass ich hier keine länderspezifischen Aspekte aufgenommen habe. Falls ihr also ins europäische Ausland fahrt, solltet ihr auch noch daran denken, die dort gültigen Vorschriften und Gesetze im Straßenverkehr zu beachten.

Checkliste Zweiradtouren