Die Seiten sind selbsterklärend, informieren gut und helfen, die meisten Probleme aus der Welt bzw. aus dem Aquarium zu schaffen.
Grundsätzlich gilt: Fische sind Lebewesen, wie wir auch. Sie sind Tiere und der Tierschutz ist als Maxime sogar im Grundgesetz verankert. Deshalb muss sich jeder der ein Tier hält auch entsprechend verantwortlich verhalten.
1. Kaufe dein Aquarium nicht zu klein. Der Handel bietet Einstiegersets mit allem Zubehör ab einer Größe von 60x35x40cm an. Das entspricht einem Volumen von 80-90 Litern. Als Einstiegsgröße eignet sich ein Aquarium mit einer Länge ab 80cm (Volumen ca. 100-112 Liter), denn je größer das Becken, desto einfach ist die Wasserqualität zu überwachen. Es muss zwar kein Riesenaquarium sein, aber die oben beschriebene Größe sollte es schon haben, damit sich ein Anfänger beim Überwachen des Wassers leichter tut. Je kleiner das Becken ist, desto schwerer ist es die Wasserqualität aufrecht zu erhalten.
3. Achte auf sicheren Stand. Ein befülltes und bepflanztes Aquarium der oben genannten Größe bringt gut und gerne 100-150kg auf die Waage. Deshalb sollte das Becken auf einer ebenen und stabilen sowie isolierenden Unterlage (Schaumstoffmatte) stehen. Ist das nicht der Fall kann es leicht zu der in Punkt 2 beschriebenen Situation kommen. Nun kannst du die Rückwand anbringen. Meist sind Rück- und Seitenwände dunkel gehalten, dann kommen die Fische und Pflanzen besser zur Geltung (hierfür eignet sich auch schwarzes Tonpapier). Nur nicht das Becken so hinstellen, dass als Hintergrund die geblümte Wohnzimmertapete zu sehen ist. Zum einen wirkt das Aquarium langweilig und andereseits können die Fische durch die ständigen Bewegungen von außen erschreckt werden. Platziere das Becken nicht dort, wo ständige Bewegungen sind und nicht im direkten Fensterlicht (Beschleunigung des Algenwuchses).
4. Reinige den Bodengrund vor dem Einbringen in das Aquarium. Im Normalfall reicht Kies der Stärke 3-6mm. Dieser muss vor dem Einbringen ins Becken sorgfältig im Eimer durchgespült und die Verunreinigungen mit dem Oberflächenwasser abgegossen werden. Erst wenn das Wasser beim Spülen klar bleibt, ist der Kies sauber. Das kann länger dauern als gedacht, ist aber unabdingbar damit du das Wasser später auf eine halbwegs gute Qualität bekommst. Bedenke, du bildest den Ausschnitt eines natürlichen Biotops nach. Zwar wirst du natürlichen Umstände nie erreichen, aber zumindest solltest du versuchen, so nah wie möglich an dieser heranzukommen.5. Jetzt kann der Kies ins Becken gefüllt werden. Vorsichtig, damit das Becken nicht beschädigt wird. Zu einer der vorderen Ecken sollte der Bodengrund abfallen, damit später der Mulm besser abgesaugt werden kann. Eine Bodenhöhe von 5-7cm ist in den meisten Fällen ausreichend. Je nach Fischbesatz (z.B. Grundeln) muss eine feinere Schicht vorhanden sein, damit sich diese Fische nicht die Barteln verletzen.
6. Nun werden Wurzeln und Steinaufbauten ins Aquarium gebracht (je nach Ausrichtung des Beckens). Burgruinen, Schatzkisten usw. gehören ins Regal aber nicht ins Aquarium. Achte auf den festen Sitz der Steinaufbauten, damit ggf. gründelnde Fische diese nicht zum Einsturz bringen. Beim Aufbau deiner Aquarienlandschaft solltest du dir eine Theaterbühne vorstellen (im Vordergrund die Fische und hinten ihre Versteckmöglichkeiten). Benutze als Wurzeln nur Moorkien-Holz aus dem Zoofachhandel, nie frisches Wurzelwerk aus dem Wald. Damit tötest du später alle Fische, weil das Holz Giftstoffe absondert. Wurzeln müssen bis zu vierzehn Tagen gewässert werden, da sie ansonsten Auftreiben und nicht am Boden bleiben. Anschließend kann ein Viertel bis ein Drittel Wasser eingebracht werden.7. Jetzt können die Pflanzen eingesetzt werden. Wähle die Pflanzen sachgemäß nach Temperatur und Lichtverhältnissen und entsprechend dem Fischbesatz aus. Manche Fischarten neigen dazu die Pflanzen auszureißen oder abzufressen. Großblättrige Gewächse gehören nach hinten, feingliedrige und niedrigwachsende in den Vordergrund. Setze nicht zu viele aber auch nicht zu wenige Pflanzen ein. Beachte auch deren Anforderungen an ihre Umwelt.
8. Schließe die anderen Geräte wie Filter und Heizung an, fülle anschließend das Becken mit Wasser auf. Damit der Kies nicht aufgeschwemmt wird empfehle ich das Wasser über eine Schale oder einen Teller mit einem Messbecher einzufüllen. Das dauert zwar länger, zerstört aber nicht deinen Aufbau. Anschließend kann die Abdeckung aufgesetzt werden. Die Beleuchtungsstärke sollte sowohl für die Pflanzen als auch später für den Fischbesatz entsprechend sein.9. Jetzt
gilt es zu warten, bis sich bestimmte
Bakterienkulturen im
Wasser gebildet haben und das für Fische giftige Nitrit in
Nitrat
umgewandelt haben. Das dauert in etwa 10-14 Tage. Nur nicht ungeduldig
werden, das ist jetzt wichtig, denn vorher dürfen keine Fische
ins
Wasser, das würden sie nicht überleben. In dieser
Zeit kannst
du die Wassertemperatur und -qualität überwachen und
kontrollieren ob Filter, Heizung und Pumpen richtig arbeiten. Das
schult auch im Umgang mit der Wasserbeobachtung und den anderen
Grundvoraussetzungen der Aquaristik.
11. Achte auf das Verhalten der Fische. Füttere nicht mehr als 1-2 täglich und zwar nur soviel, wie die Fische innerhalb von 2-3 Minuten vertilgen können. Lege einmal in der Woche für die Fische einen Fastentag ein. Sie werden es dir danken. Füttere deine Fische abwechslungsreich. Auch du möchtest nicht jeden Tag Schweinebraten mit Kloß essen.
Wenn du all diese Vorschläge beherzigst und dich als wahrer Aquarianer beweist, dann wirst du viel und lange Freude daran haben. Wenn sich die Fische eingelebt haben und wohl fühlen, kannst du vielleicht schon kurzer Zeit Balzverhalten beobachten und mit etwas Glück sogar Nachwuchs bekommen.
Da ich hier nur einen "Crash-Kurs" in Aquaristik gegeben habe, empfehle ich dir zusätzlich ein oder zwei Grundlagenbücher zum Thema zu erwerben. Dort erfährst du auch, welche Fische für einen Anfänger und für deine Aquariengröße am besten geeignet sind. Nicht alles, was schön bunt ist, passt auch wirklich in dein Becken.