Altdorf ist eine mittelalterliche Stadt. Entsprechend weit reichen die ersten urkundlichen Erwähnungen über Altdorf zurück. Hier findet sich ein kleiner historischer Abriss, der allerdings keinen Anspruch auf Vollkommenheit erhebt.
Jahreszahl: | Ereignis: |
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ca. 800 | Erstmalig ist im 7. Jahrhundert im baierischen Nordgau von einem Meierhof "Botinga" die Rede. Dieser Name ist urkundlich erwähnt, seine genaue Ortslage jedoch bis heute noch nicht eindeutig geklärt. Die Besiedelung Altdorfs durch bajuwarische Stämme dürfte durchaus früher angesetzt werden. Grabfunde beim Bau einer neuen Wohnsiedlung in den 50er Jahren führten alte Grabstätten aus der Merowingerzeit zu Tage. Die bestatteten Männer erhielten ihre Waffen, die Frauen wurden mit ihrem Schmuck in den Gräbern bestattet. Diese Gräber datieren wohl auf die Zeit zwischen 600 und 700 n. Chr. und sind bajuwarischen Ursprungs. Im Zuge einer fränkischen Durchdringung des Nordgaus verschwand langsam der Name "Botinga" und es entwickelte sich ein fränkischer Königshof. |
1129 | Der Name "Altdorf" tritt urkundlich durch die Nennung eines Klerikers Marquardus de Altorf erstmalig in Erscheinung. Eine Martinskappelle findet Erwähnung. |
1281 | Kaiser Rudolf von Habsburg nennt in einer Urkunde die "Seinen zu Altdorf". Er gewährt ihnen Zollfreiheit. Altdorf hatte sich in dieser Zeit zum Mittelpunkt der gleichnamigen Hofmark entwickelt. Es besaß ein Gericht und zinste auf die Burg zu Nürnberg. |
1299 | Altdorf wird verpfändet und fällt als Besitzung an Anna, die Gattin des Grafen Emicho von Nassau. |
1360 | Altdorf wird von Graf Johann von Nassau an den Burggrafen Albrecht verkauft, der es wiederum an seine Tochter anlässlich ihrer Vermählung mit dem Herzog Swantibor von Pommern als Mitgift schenkt. |
1368 | Sophie, die Gemahlin des Burggrafen stiftet Altdorf einen ewigen Wochenmarkt und sieben Jahrmärkte. |
1387 | In einer Urkunde wird erstmals von Altdorfer Bürgern und einem Rat der Stadt gesprochen. Herzog Swantibor von Pommern verbrieft den Altdorfern die Nutzung des Grabens, der die Siedlung umgibt. |
1393 | Altdorf wird Wittelsbacher Besitzung. |
1504 | Nach einer kriegerischen Auseinandersetzung wegen einer Erbfolgestreitigkeit (Landshuter Erbfolgekrieg) wird Altdorf Nürnbergische Besitzung. |
1525 | Die Reformation wird in Altdorf eingeführt. |
1553 | Im Markgrafenkrieg wird Altdorf durch Markgraf Albrecht Alcibiades belagert. Der Markgraf lässt die Stadttore verschließen und zündet anschließend Altdorf an (306 Gebäude werden eingeäschert und 80 Bürger verlieren dabei ihr Leben). |
1571 | Das Gymnasium der Reichsstadt Nürnberg wird auf Beschluss nach Altdorf verlegt. |
1575 | Eröffnung der Hohen Schule zu Altdorf. |
1578 | Die Hohe Schule zu Altdorf wird durch Dekret Kaiser Rudolphs II. zur Akademie erhoben. Sie kann somit die Titel Baccalaureus und Magister in den Künsten, Philosophie, Medizin, Theologie und Jurisprudenz verleihen. |
1599 | Albrecht von Wallenstein studiert ein Semester an der Akademie zu Altdorf. |
1622 | Altdorf wird durch Kaiser Ferdinand II. zur Universität erhoben. Es darf nun auch die Doktorwürde in Medizin, Jurisprudenz und der Philosophie verleihen. |
1632 | Altdorf hat wie Nürnberg besonders unter den Wirren des 30jährigen Krieges zu leiden. Feldherr Tily quartiert sich mit ca. 20.000 Mann in Altdorf und Umgebung ein. |
1666 | Gottfried Wilhelm Leibniz promoviert an der Universität zu Altdorf in den Rechtswissenschaften mit der Arbeit "De casibus perplexis in jure". |
1806 | Nürnberg und Altdorf wird bayerisch |
1809 | Durch Beschluss von König Maximilian I. Joseph wird die Universität zu Altdorf aufgelöst. Die umfangreiche Bibliothek fällt an die Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen. |
1824 | Das Lehrerseminar wird von Nürnberg an die ehemalige Universität nach Altdorf verlegt. Das Lehrerseminar besteht bis zum Jahr 1924 in Altdorf. |
1871 | Beim letzten großen Brand innerhalb der Stadtmauern gehen zwei ganze Häuserzeilen in Altdorf verloren. |
1878 | Altdorf erhält einen Vicinal-Bahn-Anschluss von Feucht nach Nürnberg. 1952 wird die Strecke nach Altdorf elektrifiziert. |
1896 | Das Festspiel "Wallenstein in Altdorf", ein mit Laiendarstellern besetztes Schauspiel findet erstmalig in Altdorf statt. |
1925 | Die Rummelsberger Anstalten errichten das Wichernhaus, eine moderne orthopädische Klinik in den ehemaligen Räumen der Universität. 1980 zieht das Wichernhaus wegen Kapazitätsengpässen nach Rummelsberg. Das Rehabilitationszentrum für Körperbehinderte verbleibt in Altdorf. |
1972 - 1978 | In Altdorf findet eine weitläufige Gebietsreform statt. Insgesamt sind 25 Orte am Ende der Reform in das Stadtgebiet Altdorfs eingemeindet. |
1996 | Die Wallensteinfestspiele feiern ihr 100jähriges Jubiläum. |