Was lief denn so damals auf der Leinwand. In Deutschland konnte man über Doris Dörries Film "Männer" mit Heiner Lauterbach und Uwe Ochsenknecht herzhaft ablachen. Ganz stark war natürlich auch die Persiflage auf den größten Illustrierten-Skandal um die Hitlertagebücher. Der Film hieß "Stonk" und war ebenfalls mit deutscher Starbesetzung aufgeboten, unter anderem mit Götz George, Harald Juhnke, Veronica Ferres und Uwe Ochsenknecht.
Na und die Vereinigten Staaten beglückten uns mit einer ganzen Reihe von Filmen aus dem Action-Genre, wie z.B. "Platoon", "Rocky" und "Rambo" mit Sylvester Stallone, "Top Gun" mit Tom Cruise oder Tanzfilmen wie "Flashdance" und "Dirty Dancing", Filme, die insbesondere bei den Mädels stark angesagt waren.
Der Rundfunk bot allerhand Abwechslung. Zu Beginn der 80er Jahre entdeckte man in Deutschland die Popmusik mit deutschen Texten. Vor allem im Ruhrgebiet, so um Düsseldorf herum und in Berlin hatte sich mittlerweile eine eigenständige Musikszene herausgebildet, die teilweise aus der Punk-Szene stammte und auf ihren Gitarren herumschrammelte und laut, zum Teil auch minimalistisch sang. Ab dem Jahr 1982 war diese "Neue Deutsche Welle" nicht mehr zu überhören. Von überall her kamen nun die erfolgreichen und weniger erfolgreichen Künstler und wurden vom Markt geradezu aufgesogen. Namen wie Ideal, Fehlfarben, Hubert Kah, Rheingold, Neonbabies, Interzone und andere tauchten auf. Schon bald wurde das ganze Spektakel so stark komerzialisiert, dass dies zugleich den Abgesang auf eine eigentlich gute Idee bedeutete. Nach eineinhalb Jahren war der Spuk vorbei. Highlights bildeten noch die Hits von "Trio" (Da, Da, Da) und Nena (99 Luftballons) und dann war Schluss. Jetzt bezeichnete man bereits etablierte Künstler wie Udo Lindenberg oder Peter Maffay als Deutsch-Rocker, die dieses Prädikat eigentlich nicht besonders liebten, da es sich dabei auch um eine Prägung der NDW handelte. Eigentlich schade drum, denn teilweise war die Musik wirklich klasse. Ach ja, die Musik wurde digitalisiert und auf CD gepresst. Sie löste damit seit Mitte der 80er Jahre die Vinylscheibe ab. Um nicht auf Musik für unterwegs zu verzichten, feierte der "Walkman" der Firma Sony seinen großen Auftritt (Gehörschäden bei vielen Nutzern inbegriffen).
Anschließend
kam
die Pop- und Rockmusik wieder verstärkt aus
Großbritannien und den USA. Interessanterweise haben die 80er
Jahre die wohl beste Popmusik überhaupt hervorgebracht. Sie
war
abwechslungsreich und bediente jede Art des Musikgeschmacks. Die
schwarze Musik wurde vor allem vom Rap, einem stammelnden Sprechgesang
geprägt. Jeder konnte für seinen Musikgeschmack das
richtige
finden, egal ob Hard and Heavy oder Soft. Ja, und dann war da
natürlich ein Album, das in den 80er Jahren alle
Verkaufsrekorde
sprengte und einen schwarzen Musiker zum unangefochtenen King of Pop
stilisierte. Das Album "Thriller" von Michael Jackson verkaufte sich in
den 80er Jahren insgesamt ca. 40 Mio. mal. Danach kam 1988 noch das
Album "Bad", das jedoch nicht mehr ganz so gut einschlug.
Dafür
knallte Jackson ein wenig durch und tauschte seine "Negerknolle" samt
Hautfarbe durch den Eingriff von Schönheitschirurgen gegen
eine
geschwungene westeuropäische Nase ein. Damit ging ihm
scheinbar
auch ein wenig das Talent flöten, denn seit dieser Zeit hat
der
selbsternannte "King of Pop" kein weltumspannendes Werk mehr auf den
Markt gebracht. Die Musik der 80er Jahre war sehr vielfältig. Die
Rockmusik reichte vom schrammelnden Heavy-Rock bis zum klassischen
Bombastrock einer Gruppe Namens "ASIA". Ansonsten war zu Beginn der
80er auch der aus dem Punk sich entwickelnde Wave-Stil sehr beliebt.
Bodenständiges boten Rock-Klassiker wie z.B. "Joe Cocker", Bands wie
"Yes" oder auch "Supertramp". Mitte der 80er Jahre war auch die
Stilrichtung Jazz zusammen mit Pop gemischt äußerst beliebt.
Sängerinnen wie "Sade" oder "Victor Lazlo" bzw. Gruppen wie "Matt
Bianco" oder "Working Week" verhalfen dieser Stilrichtung zum
Durchbruch in Deutschland. Natürlich darf da auch der Soul nicht
unerwähnt bleiben. Vor allem das Album von Lionel Richie "Can't Slow
Down" war ein riesiger Verkaufserfolg.
Es ist mir leider nur möglich, hier schlaglichtartig einige Künstler zu nennen. Wollte ich das umfassend machen, würde ich sicherlich den Rahmen des Möglichen hier sprengen. Eins ist für mich allerdings klar: die 70er und 80er Jahre waren musikalisch für mich die prägendste Zeit. Ich vertrete die Ansicht, dass zu diesem Zeitpunkt noch richtig gute Musik gemacht und der Nachwelt hinterlassen wurde und nicht nur "Weg-Werf-Konserve". Die Superstars von damals werden auch heute noch begeistert gehört. Ob das jemals mit den so genannten "DSDS-Superstars" so sein wird, wage ich zu bezweifeln.
Na und Deutschland hatte natürlich schon in den 80er Jahren seine "Superstars" hervorgebracht und zwar in Ballonseiden-Trainingsanzügen und mit wehender Mähne schmachteten sich Thomas Anders und Dieter Bohlen durch die Hitparaden. Man musste schon sehr hartnäckig sein, wenn man mit dieser Musik nichts zu tun haben wollte, denn Sie dudelte überall. Merkwürdigerweise klangen auch alle Lieder ziemlich gleich.Dann war da noch die gute alte "Glotze". Als Unterhaltungssendung begeisterte die jungen wie die alten eine Puppensendung, die von einem kleinen grünen Frosch mit den Worten "Applaus, Applaus, Appplaaaauuuus" eingeleitet wurde, begleitet mit bissigen Kommentaren von zwei alten Herren auf der Empore (Waldorf und Statler), einem Schwein als Diva (Miss Piggy), einem erfolglosen Truthahn (Gonzo) als Entertainer, einem dänischen Koch und vielen hochkarätigen Stars als Ehrengäste. Die "Muppetshow" sorgte dafür, dass die ganze Familie vereint vor dem Fernseher hockte und sich das knapp vierzigminütige Spektakel im Fernsehen ansah.
Die Privatsender brachten ihre ersten, insbesondere werbefinanzierten, Unterhaltungssendungen und "Schmuddelfilme" auf die Mattscheibe, egal ob mit Salvatore "um die Nusse" gespielt wurde, Hape Kerkeling das "Hannilein" gab oder die Privaten mit freizügigen Damen und so genannten "Soft-Pornos" die Zuschauer vor den Bildschirm lockten alles war irgendwie ziemlich überdreht. Insgesamt machte das Programm von RTL, SAT 1 und Tele 7 gerade in der Anfangszeit einen wenig seriösen Eindruck. Es war teils am guten Geschmack vorbei und reichte bis an die Schmerzgrenze des Erträglichen. Für die Musikbegeisterten gab es den über Kabel zu empfangenden Sender MTV. Dank seiner feierte der Video-Clip sein Debüt. Je ausgefeilter der musikalische Kurzfilm war, umso besser die Verkaufszahlen für den Künstler. Das wurde schnell erkannt und entsprechend eingesetzt. Teilweise gab es wirklich originelle und gute Clips. Wer wollte und genügend Kleingeld besaß, konnte seine Lieblingssendungen auch durch einen Videorekorder aufzeichnen und sich zu einem späteren Zeitpunkt ansehen. In den 80er Jahren ging das Fernsehprogramm nun auch über die obligatorischen 24 Uhr hinaus, teilweise bis in die frühen Morgenstunden.
Die öffentlich-rechtlichen Sender bauten nach wie vor auf altgewohnte Konzepte. Unterhaltungssendungen wie "Verstehen Sie Spaß", "Der Große Preis", die "Hitparade" oder auch "Wetten dass..." bestimmten die Wochenendunterhaltung. Was die großen Spielfilme anbetraf, konnten ARD und ZDF natürlich nicht mithalten und auch um die beliebten Sportsendungen entbrannte bald ein unerbittlicher "Quotenkampf". Dafür gab es auf dem Ersten "Dallas", eine Sendung um Ölmagnaten aus Texas, die vor allem durch Intrigen und sittenverfallen Lebenswandel auf sich aufmerksam machten. J.R. Ewing und Konsorten waren am nächsten Tag Gesprächsthema für viele. Das ZDF zog kurze Zeit später nach mit der Sendung "Denver Clan", die jedoch keinesfalls besser war. Aber was die Amis können, das schaffen die Deutschen natürlich auch und so kam das Unausweichliche.
Die ARD entdeckte hierfür einen Mann mit Brille und mit einem von Oma gehäkelten Kaffeewärmer auf dem Kopf, der den Verantwortlichen ein Sendeformat andrehte, mit dem er eigentlich das Leben einer ganz normalen Straße darstellen wollte. Seit 1985 werde ich nun bereits zur besten Vorabendzeit mit der "Lindenstraße", Mutter Beimer, Klausi und den anderen Gestalten gequält. Es gibt kein zeitaktuelles Klischee, das nicht verwurstet würde. Die Sendung polarisiert. So gibt es die eingefleischten Fans, die keine Sendung verpassen und solche Leute wie mich, die sich standhaft weigern, diese Quälerei überhaupt zur Kenntnis zu nehmen. Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass die Sendung doch noch zu meinen Lebzeiten eingestellt wird. Na ja, die Hoffnung stirbt zuletzt.