Stefan Arold - Interessantes für Interessierte

Verkehr im Deutschland der 80er Jahre

Verkehr in den 80er Jahren ist geprägt von zunehmendem Individualverkehr auf der Straße, der Erkenntnis, dass dies zu einer verstärkten Belastung des ökologischen Systems führt und dem Bestreben, mehr Sicherheit im Straßenverkehr zu erzeugen, so dass die Unfallzahlen sinken sollten. Immer wieder kommt es nämlich zu schweren Verkehrsunfällen, wie Massenkarambolagen, Geisterfahrten, schwere Auffahrunfälle auf Autobahnen und in Baustellenbereichen. Darüber hinaus nehmen die Unfälle mit Zweirädern dramatisch zu. Kein Wunder, denn die Zulassungszahlen steigen gerade bei den Leichtkraft- und Motorrädern zusehends. Zur Abschreckung wird im Fernsehen die selbstgedrehte Videoaufnahme eines Motorradfahrers gezeigt, der seine eigene Todesfahrt filmte. Aus diesem Grunde wird mit dem Ende der 80er der so genannte Stufenführerschein bei Krafträdern eingeführt. Die Anschnallpflicht wird nun auch kostenpflichtig vergütet, für diejenigen, die sie partout ablehnen.

Zeitgleich mit der stärkeren Individualisierung des Verkehrs leidet der öffentliche Nah- sowie Schienenverkehr unter der zunehmenden Massenmotorisierung. Immer mehr schienengebundene Strecken müssen aus Effizienzgründen stillgelegt werden. Der Schwerverkehr verlagert sich zusehends von der Schiene auf die Straße. Mit dem Fall der Mauer, nimmt der Schwerlastverkehr immens zu, da nun auch die ehemaligen Ostblockstaaten den Weg nach Westeuropa in Angriff nehmen, teilweise mit Fahrzeugen, die nur noch für den Schrottplatz aber keinesfalls für die Straße geeignet sind. Die Benzinpreise ziehen in den 80er Jahren merklich an, doch noch will niemand auf sein Auto verzichten. Auch wenn Markus singt "und kost' Benzin auch 3 Mark 10, scheißegal, es wird schon geh'n" Wenn der gute Markus gewusst hätte, dass das knapp 30 Jahre später schon Wirklichkeit ist. Aus ökologischen Gründen bauen deutsche Autoproduzenten nun Autos mit schadstoffarmen Motoren, die zudem wesentlich weniger Sprit benötigen. "Energiesparen" ist einer der Werbeslogans, der den maßvollen Umgang mit der Resource Kraftstoff verdeutlichen soll. Der geregelte Katalysator wird Ende der 80er Jahre zur Pflicht in deutschen Autos. Darüber hinaus müssen die Fahrzeuge jährlich einer so genannten Abgassonderuntersuchung kurz ASU unterzogen werden, um den Schadstoffausstoß zu bestimmen. Die Konkurrenz aus Fernost ist mittlerweile so stark geworden, dass sich auch deutsche Autounternehmen neue Produktionstechniken einfallen lassen müssen. Mitte der achtziger Jahre kommt das aus Japan stammende "Lean-Management" auch nach Deutschand. Neue Sicherheitsstandards wie das Antiblockiersystem, kurz ABS oder der Airbag finden Eingang in die Automobiltechnik. Noch dominieren deutsche Autos vor allem im gehobenen Segment der Oberklassewagen, doch die Konkurrenz schläft nicht.

Hier nun eine kleine Auswahl an Fahrzeugen, wie sie in den 80er Jahren auf Deutschlands Straßen alltäglich waren. Viele sind bereits heute schon wieder Oldtimer, was auch damit zusammenhängt, dass sich der Modellwechsel seit den siebziger Jahren stark beschleunigt hat.

autos der 80er jahreDer VW Golf II

Der VW Golf ist in den 80er Jahren das beliebteste Fahrzeug auf Deutschlands Straßen. Er ersetzt in 80er Jahren den Käfer, der schön langsam aus dem Straßenbild verschwindet. Dabei hat der Golf in den achtzigern eine Imagepflege erlebt. Das kantige Aussehen wurde vor allem im Heckbereich runder und der Wagen an sich größer bzw. geräumiger. Im Jahr 2002 sollte der Golf sogar den VW Käfer mit über 21 Mio. Stück überholen  . Wär hätte das wohl gedacht? Nicht umsonst spricht man bei den 80er Jahren auch von der "Generation Golf". Ganz besonders beliebt war dabei das Modell Golf GTI und das Cabriolet. Verkaufsschlager, die der Firma VW die Zukunft sicherten.


Citroen 2CV "Ente"

 Die "Ente" war einfach nur Kult. Nicht schön, wenig robust, was den Seitenaufprallschutz anbetraf, aber unverwüstlich. Für den Sommer gab es den Fahrspaß mit einem Rolldach. Das gute an der Ente war ihre unbeschreibliche Straßenlage. Diese Auto umzuwerfen, war aufgrund ihrer unglaublichen Federung nahezu unmöglich. Und wo bitte schön gab es im 20. Jahrhundert noch ein Auto, das man mit einer Handkurbel anlassen konnte, wenn es mal nicht so wollte. Das war übrigens häufiger der Fall als es sich mancher Enten-Besitzer gewünscht hatte


Der FIAT Panda

Noch so ein kleiner Wagen für den gemäßigten Geldbeutel. Der Panda war vor allem bei Fahrschulanfängern beliebt. Im Unterhalt billig konnten ihn sich auch Personen leisten, die nicht so viel auf der hohen Kante hatten. Allerdings FIAT baute nie die zuverlässigsten Autos und so verbrachte der ein oder andere mehr Zeit mit der Reparatur seines fahrbaren Untersatzes. Insbesondere die Bremsen bereiteten bei FIAT manigfaltige Probleme. Böse Zungen behaupten deshalb auch FIAT heißt eigentlich "Fehler In Allen Teilen".

Der Opel "Manta"

Na klar, der darf natürlich auch nicht fehlen. Unzählige Witze gibt es doch über die Manta-Fahrer. Am besten wurde der Wagen standesgemäß aufgemotzt, mit Breitreifen und tiefergelegt, einer superstarken Musikanlage von "PIONEER" und natürlich mit Fuchsschwanz an der Antenne, und sein Besitzer hieß im besten Ruhrpott-deutsch natürlich "Manni". Fertig war die "Proll-Schleuder" hoch fünf. Das war zumindest nicht jedermanns Geschmack. Aber zu Ehren dieses Autos gab es sogar einen Spielfilm mit Til Schweiger und  ("Manta, Manta"), der zwar alle gängigen Klischees bediente aber durch den der Kult um diese Auto sogar noch gesteigert wurde.