Mit der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten im Jahr 1933 veränderte sich die Lage der DRG jedoch nicht zum Positiven. Die DRG musste nun den Autobahnbau, ihre eigene Konkurrenz, als Gesellschaft mitfinanzieren. Zudem verlagerte sich der Schwerpunkt immer mehr in den Bereich der rüstungsrelevanten Güter. Hierzu zählte die Bahn nicht, so dass die nötigen Investitionen in das Schienennetz bald unterblieben. Mit Ausbruch des Krieges wurde der Personenschnellverkehr, das Aushängeschild der DRG eingestellt. Nun galt die Konzentration dem Güterverkehr. Alles wurde auf kriegswichtige Produktion ausgerichtet. Es hieß nun "Räder müssen Rollen für den Sieg". Dabei wurde die Leistungsfähigkeit der DRG von den Nazis grundsätzlich überschätzt. Mit dem Überfall auf die Sowjetunion im Juni 1941 war es nun erforderlich sehr viel Material an die weit entfernte Front zu transportieren. Da jedoch die nötigen Investition bisher ausgeblieben waren, mussten die Transporte lediglich mit den zur Verfügung stehenden Material erfolgen. Es war daher nur eine logische Schlussfolgerung, daß mit dem harten russischen Winter 1942 und dem nicht dafür ausgelegten deutschen Lokomotiven rund 80% des Lokomotivbestands schadbedingt ausfielen. Eiligst wurde nun für den Lokomotivbau ein rüstungswirtschaftliches Bauprogramm erstellt. Dieses sollte sich nur auf kriegswirtschaftliche Typen beschränken. Die Entwicklung moderner Typen kam gänzlich zum Erliegen. Gebaut wurden jetzt einzig und alleine Güterzuglokomotiven der Baureihen 52, 42 sowie die Elloks der Reihen E 44 und E 94. Diesellokomotiven durften überhaupt nur hergestellt werden, sofern sie von der Wehrmacht für unabdingbar angesehen wurden. Dafür baute die deutsche Lokomotivbauindustrie von der Kriegslokomotive 52 mehr als 6.000 Stück und immerhin noch mehr als 800 Stück der Nachfolgelok der Baureihe 42. Aber schon bald wurden die Stahlrationen im Lokomotivbau zurückgeführt und wieder dem Panzer-, Schiffs- und Flugzeugbau zur Verfügung gestellt. Stattdessen wurden tausende "Feldgraue Eisenbahner" in das Gebiet der Sowjetunion entsandt. Sie mussten die dort vorherrschende Breitspur auf Normalspur umrüsten. Zusätzlich verfolgte Hitler aber in seinem Größenwahn die Projektion eines Schienenverkehrsmittels mit einer Spurweite von drei Metern. Diese so genannte Breitspurbahn sollte einmal die westliche Atlantikküste mit dem äußersten Ende Asiens verbinden. Die Planungen und der Bau dieser gigantischen Bahn wurden auch noch dann verfolgt als sich das sichere Ende des "Tausendjährigen Reiches" abzuzeichnen begann.
Schließlich möchte ich in meiner Darstellung auch noch das dunkelste Kapitel deutscher Eisenbahngeschichte zu erwähnen, denn die DRG war maßgeblich mit ihrer Transportkapazität an den unmenschlichen Deportationen beteiligt. In endlos langen Wagenzügen wurden die Juden in Viehwagons gepfercht und über hunderte von Kilometern aus dem Reichsgebiet und aus ganz Europa in die Vernichtungslager gebracht. Viele dieser armen Menschen verstarben bereits bei den unmenschlichen Transporten. Die DRG rechnete hingegen mit buchhalterischen Kalkül für jede Person und jeden gefahrenen Kilometer minutiös und auf den Pfennig genau ab. Ein schmutziges Kapitel dieser deutschen Geschichte fand zum Glück mit dem 8. Mai 1945 ihr Ende.
Mit dem Ende des 2. Weltkriegs war die Infrastruktur des einstmaligen Vorzeigeobjekts Deutsche Reichsbahngesellschaft vollkommen zerstört. Kein Bahnhof, der mehr intakt war, nur noch wenige Gleise die befahren werden konnten und zudem war ein Großteil des rollenden Materials zerstört worden. Viele Brücken wurden zum Ende des Krieges auf Befehl Hitlers noch gesprengt, so dass die Verbindungen zerschnitten waren und zudem befanden sich mit dem Ende des Krieges rund 12 Millionen Menschen auf der Flucht aus oder in ihre Heimat zurück.
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