Die einheimischen Produktionen prägten überwiegend das filmische Angebot. Obwohl es genügend amerikanische Filme auf dem Markt und in den Kinos gab, erfreute sich vor allem der deutsche "Heimatfilm" als eigenständiges Genre bei den Kinobesuchern größter Beliebtheit. Bis weit in die sechziger Jahre wurden so unzählige, zum Teil sehr schmalzige Werke produziert. Filme wie die "Sünderin", die mit einem zehnsekündigen Nacktauftritt von Hildegard Knef für einen handfesten Skandal sorgten, bildeten da eher die Ausnahme. Neben der seichten Unterhaltung widmeten sich die deutschen Regisseure aber auch kritischen Themen und versuchten die Schrecken des Krieges in filmischen Stoffen aufzuarbeiten (Die Brücke). Der erste Nachkriegsfarbfilm war allerdings wieder ein Heimatfilm, der den Namen "Schwarzwaldmädel" trug und sage und schreibe 7 Mio. Kinobesucher in die Lichtspielhäuer lockte. Die Streifen der Traumfabrik Hollywood wurden dagegen sehr verhalten in Deutschland aufgenommen, die Inhalte aber gerne auch von deutschen Produzenten adaptiert und in eigenen Produktionen umgesetzt. So z.B. auch die Filme von James Dean oder Marlon Brando, die ihre Entsprechung in dem deutschen Pendant Horst Buchholz fanden. Zusammen mit der damals noch unbekannten Karin Baal verkörperte er in dem Film "Die Halbstarken" einen ähnlichen Typ des unverstandenen Jugendlichen. Neben der leichten Unterhaltung bot das Kino zusätzlich eine Illustrierte in bewegten Bildern an. Die meist viertelstündige Wochenschau, die als Vorprogramm des eigentlichen Films lief, brachte Informationen und Wissenswertes aus aller Welt und wurde ebenso gerne vom Publikum konsumiert. Die USA brachten mit neuen, technisch ausgereiften Verfahren wie dem Dolby System oder CINEMASCOPE hervorragende Neuerungen in die Kinos, bei denen das Fernsehen nicht mithalten konnte. Diese technischen Finessen wurden insbesondere in Monumentalproduktionen wie z.B. "Das Gewand", "Die zehn Gebote" oder auch dem erfolgreichen Kinofilm "Ben Hur" angewandt.
Den 7 Mio Kinobesuchern im Jahr 1950 standen einmal gerade 7.000 Besitzer von Fernsehgeräten gegenüber. Die Zahl der Fernsehgeräte-Besitzer sollte sich im Laufe des Jahrzehnts allerdings verzehnfachen. Vor allem die Übertragung der Fußballweltmeisterschaft gab dem Ganzen einen kräftigen Schub. Bis dahin fand man sich üblicherweise in so genannten Fernsehstuben zusammen, um die Sportübertragung als kollektives Gemeinschaftserlebnis zu genießen. Die Fernsehunterhaltung war noch sehr eingeschränkt. Die ARD mit ihren Regionalprogrammen stellte zunächst den einzigen, öffentlich-rechtlichen Anbieter für das deutsche Fernsehen. Meist begann das Programm am Nachmittag und endete spätestens gegen 21:30 Uhr. Den größten Anteil am Programm nahmen Quiz- und Wissenssendungen sowie Sport- und Nachrichtenübertragungen ein. Bekannte Namen in der Fernsehszene der ersten Stunden waren z.B. Peter Frankenfeld, Lou van Burg oder Robert Lemke. Die Bildqualität der Fernseher ließ noch vielfach zu wünschen übrig, so dass das Fernsehen in seiner Anfangszeit gegenüber dem Kino in Deutschland keine Konkurrenz darstellte.
Anders hingegen sah es beim Rundfunk aus. Zwar musste sich Deutschland nach dem Krieg im Hörfunkbereich komplett umstellen, denn es hatte nach dem Krieg lediglich schlechte Rundfunk-Frequenzen zugeteilt bekommen, die eine landesweite Ausstrahlung von Hörfunkprogrammen fast unmöglich machten. Aus der Not heraus entschied man sich in Deutschland deshalb für den Einsatz der sog. Ultrakurzwelle, stellte aber schnell fest fest, dass UKW wesentlich klarere Übertragungen ermöglichte. Das Radio war und blieb auch nach dem 2. Weltkrieg das bedeutsamste Medium. Anfangs - aufgrund der schlechten Rohstoffversorgung noch in Zigarrenkisten gebaut - entwickelten die deutschen Unternehmer, die bereits vor dem Krieg Radiogeräte von Spitzenqualität produzierten, hervorragende Produkte. Raumklangverfahren, Stations- und Sendertasten, das magische Auge und weitere Rafinessen verfeinerten die Geräte. Zudem erkannten die Hersteller im Laufe der Zeit, dass das Radiogerät neben seinem funktionalem Charakter auch ein schmuckes Möbelstück sein kann. In Musiktruhen wurden nun ganze Phonoeinheiten verbaut. Neben dem Radiogerät fand sich gerade in begüterten Haushalten ein Musikschrank, der zusätzlich zum Radio noch einen Plattenspieler beinhaltete und/oder ein Tonbandgerät besaß. Allerdings waren solche "High-End-Geräte" nur etwas für Menschen mit wirklich gut gefülltem Geldbeutel.
Umfangreiche Radioprogramme erstrahlten schon bald über den Äther. Während die Älteren allerdings noch Heimatliedern lauschten, vergnügte sich die Jugend bereits an der im Dritten Reich verbotenen Musik wie Jazz, Bebop und natürlich dem Rock 'n' Roll. Diese neuartige Musikrichtung wurde insbesondere über den amerikanischen Soldatensender AFN verbreitet.Besonders bedeutsames Medium war auch die Schallplatte, deren Produktion und Absatz bis zur Mitte der 50er Jahre auf über 31 Mio. produzierter Tonträger anstieg. Zudem konnten seit 1958 die ersten Schallplatten in dem neuartigen Stereo-Verfahren aufgenommen und abgespielt werden, was diesem Tonträger einen ganz neuartigen Klang verlieh. Mit dem Abwenden von der empfindlichen Schellack-Platte hin zur wesentlich robusteren Vinyl-Scheibe wurde ein neuer Meilenstein gesetzt. Besonders beliebt waren die Singles. Spezielle Vorrichtungen ermöglichte es den Plattenspielern oftmals bis zu 10 Singles nacheinander abzuspielen, so dass die Plattenspieler fast dem heute bekannten CD-Wechsler glichen. Schlagerstars wie Lys Assia, Caterina Valente, Vico Torriani, Gus Bachus oder Bill Ramsey aber auch Ted Herold als deutscher Elvis und Peter Kraus halfen dabei kräftig mit, die Schallplattenverkäufe hoch zu halten.
Im Jahr 1956 wurde zum ersten Mal ein europäischer Gesangswettbewerb durchgeführt, der so genannte Grand Prix d' Eurovision de la Chanson (gewonnen hat Lys Assia für die Schweiz). Durch die Einführung des Transistors gelang es schon bald, die Geräte kleiner und leichter zu gestalten und im Zuge einer immer mobiler werdenden Gesellschaft warben die Firmen gezielt mit portablen Plattenspielern und Radiogeräten, die einen auf jeder Reise begleiten konnten. Es dauerte nicht lange und ganze Heerscharen von tragbaren Kofferradios und Plattenspieler begleiteten ihre Besitzer in den Urlaub.
Freddy Quinn: - Heimat - Fernweh - Die Gitarre und das Meer