Stefan Arold - Interessantes für Interessierte
Richtige Autos made in Germany

richtige autosDer VW Käfer

Traum eines deutschen Durchschnittsbürgers war der Wunsch, ein eigenes, richtiges Auto zu besitzen und zwar mit kompletter Ausstattung für mehr als zwei Fahrgäste, einem Kofferraum, vernünftigen Türen und allem was dazu gehört. Der VW-Käfer war solch ein Fahrzeug. Er brachte all diese Voraussetzungen mit. Sein luftgekühlter Boxermotor reichte auch noch in vollbesetztem Zustand für passable Geschwindigkeiten, die den Begriff Auto rechtfertigten. Mit einem Preis von ca. 3.500 DM war die Standard-Version allerdings wesentlich teurer als jeder Motorroller oder Kleinwagen. Dennoch setzte sich der Käfer durch und machte seinem Namen als "Volkswagen" alle Ehre. Bis zum Jahr 1978 wurde das Auto in mehr als 21 Mio. Exemplaren in unterschiedlicher Ausführung in Deutschland und später in Brasilien gefertigt. Selbst nach dem Produktionsstop im eigenen Land prägte er noch über weitere zehn Jahre die Straßen Deutschlands. Nicht nur in der Bundesrepublik stand der Wagen hoch im Kurs. Auch als Exportschlager war der VW-Käfer als Musterbeispiel für deutsche Leistungsfähigkeit und Qualität "Made in Germany" bekannt und begehrt.

Der Karman Ghia

Ebenfalls auf Käfer-Basis beruhte der in Zusammenarbeit zwischen VW und dem Osnabrücker Karmann-Werken gebaute "Karmann-Ghia. Als sportliche Variante sollte er die Lücke zwischen einfachem Alltagsauto und Sportwagen a la Porsche schließen. Der sportlich anmutende Wagen versprühte das Flair eines rassigen Sportwagens. Die Motorisierung war jedoch mit einem 27 PS starken Boxermotor nicht gerade berauschend. Die Form allerdings überzeugte durch Eleganz und Stil. Besonders beliebt war der Wagen bei Frauen. Bei den besser betuchten Bürgern stand der Karmann Ghia oft als sportlicher Zweitwagen neben einem großen Mercedes oder dem Borgward in der Doppelgarage. Der Karmann Ghia wurde bis Anfang der siebziger Jahre von VW produziert.

Luxuskarossen "Made in Germany"

Luxuskarossen wie z.B. der Opel "Kapitän", der Mercedes "SL" oder auch die "Isabella", des Bremer Autobauers Borgward waren nur etwas für den gut gefüllten Geldbeutel. Zwischen 8.000 und 12.000 DM musste man für eine derartige Limousine schon hinblättern. Wo ein solches Fahrzeug auftauchte, waren die respektvollen Blicke der Betrachter garantiert. Noch gab es in Deutschland keine überfüllten Innenstädte oder Parkplätze, Staus waren eine Seltenheit und bei Ausflügen über Land konnte es schon einmal etwas länger dauern, bevor einem wieder ein Auto begegnete.

Ende der 50er Jahre und mit dem Anwachsen des Wohlstands in der Bundesrepublik konnten sich immer mehr Menschen den Wunsch nach dem Statussymbol "Auto" verwirklichen. Die Folgen blieben nicht aus. Ein erheblicher Anstieg bei den Verkehrsunfällen mit vielen Verletzten und Toten war die Folge. Die Segnungen des Individualverkehrs sollten sich zunehmends zu einem Fluch entwickeln. In Zeiten knapper werdender Rohstoffe ist - bezogen auf den Straßen- und Individualverkehr - ein Umdenken vonnöten. Trifft man heute allerdings auf der Straße einen dieser Oldtimer ist man dennoch beeindruckt von der Eleganz und Ästhetik, mit der Konstrukteure und Autobauer ihre Fahrzeuge in den 50er Jahren kreiert haben. Impulsgeber und großes Vorbild im Fahrzeugbau bzw. der Automobilentwicklung war wie in vielen Dingen die USA. Sie gaben in der Mitte des 20. Jahrhunderts in dieser Beziehung noch den Ton an.



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