Elin Furubotn

Elin Furubotn

Wer bei skandinavischer Musik bei Abba und A-ha stehen geblieben ist, sollte sich durchaus mal die aktuellen Musikströmungen aus dem hohen Norden zu Gemüte führen.
Die norwegische Musikerin Elin Furubotn bietet auf ihrem ersten internationalen Album "Heilt Nye Vei" hörenswerte Lieder an, die im weiten Grenzbereich zwischen Pop und Jazz angesiedelt sind.
Die eigenkomponierten und -getexteten Lieder hat sie mit Hilfe norwegischer Musiker, unter anderem dem Saxofonisten Karl Seglem, aufgenommen. Gerade die ruhigeren, musikalisch dezent begleiteten Stücke hinterlassen den stärksten Nachklang.
In den deutschen Frühstücksradiosendern dominiert das massenkompatible, englische Liedgut. Insofern muten die norwegischen Texte, die im CD-Booklet ins Englische übersetzt wurden, beim ersten Hören sicherlich etwas ungewohnt an.
Doch wer sich auf Elin Furubotns "ganz neuen Weg" (so das titelgebende Lied) einlässt, wird mit lässig-leicht vorgetragener Musik mit lyrischem Tiefgang beglückt.
Die Seele lächelt und das Herz tanzt im Lied "Stillheten" (Stille), während "En Drom" (Ein Traum) im gleichnamigen Lied freundlich Einlass begehrt und zum Tanze auffordert.
Elin Furubotns Liedtexte zeichnen sich durch eine sehr bildhafte Sprache aus; es sind helle, pastellfarbene Töne, die sie dem Leben abschaut.
Und sie fordert dazu auf, sich im Kopf die eigenen Gedanken bunt zu färben - selbst Regenbogen kann man sich in der Gedankenwelt schaffen.
Das dazu passende Liedgut liefert Elin Furubotn praktischerweise gleich mit.


Heilt Nye Vei: Elin Furubotn
Ozella Music, 2012