Ines Lunkenheimer

Skurrile Anweisungen für ein Klavierduo

Klassische Musik ist auch Jahrhunderte nach dem Tod von Komponisten wie Mozart, Bach oder Beethoven noch immer en vogue.
Die modernen Komponisten fristen dagegen eher ein Schattendasein
Die Schwestern Katja und Ines Lunkenheimer bieten auf "Oscillations - Schwankungen" die Gelegenheit, zeitgenössische Musik von Frédéric Bolli, Holmer Becker und Hans Kraus-Hübner (der auch das titelgebende Stück verfasste) kennenzulernen.
Bereits zu Jugendzeiten musizierten die beiden gemeinsam. Als Klavierduo erspielten sie sich einen 1. Preis beim Bundeswettbewerb "Jugend musiziert".
Nach etlichen weiteren künstlerischen Stationen legen sie mit "Oscillations - Schwankungen" ihre zweite CD als mittlerweile routiniertes Duo an den Tasteninstrumenten vor. Die größtenteils vierhändig zu spielenden Stücke sind keine musikalischen Wohlfühlbäder.
Lyrische Einschübe kontrastieren mit lebhaften Teilen, verspielte Klavierpassagen treffen auf erratisch anmutenden Momente, Leichtigkeit widersetzt sich strenger Konstruktion.
Mit seinen skurrilen Anweisungen erweist sich der Komponist Frédéric Bolli eher als Humorist. Diese lauten etwa: "etwas nonchalant", "befreiend" oder "schmunzelnd".
Das finale Stück "I dodici mesi" widmet sich den zwölf Monaten, die jeweils als Präludien bzw. Fugen in musikalische Töne gesetzt wurden.
Die nahtlos ineinander übergehenden Monatspaare zeugen nicht zuletzt davon, wie flugs die Zeit vergeht...


Katja & Ines Lunkenheimer: Oscillations - Schwankungen
TYXart, 2015