Katie Melua

Ein Stimmwunder mit doppelter Staatsbürgerschaft

Im Alter von 29 Jahren kann die britisch-georgische Künstlerin Katie Melua bereits auf sechs Studio-Alben zurückblicken. Der Titel ihres jüngsten Werkes "Ketevan" verweist auf ihren georgischen Vornamen.
Musikalisch geht sie bei dieser CD ebenfalls zu ihren Wurzeln zurück, aber nicht zu ihren georgischen Wurzeln (mit ihrer Familie ist sie 1993 nach Westeuropa übergesiedelt), sondern indem sie die künstlerische Zusammenarbeit mit dem Musiker und Produzenten Mike Batt, der sie schon bei ihren ersten drei Alben intensiv begleitete, reaktiviert hat.
Mike Batt war es ja auch, der Katie Melua vor gut zehn Jahren entdeckte und sie dann auf seinem eigenen Label Dramatico unter seine Fittiche nahm.
Spätestens mit ihrer zweiten CD-Veröffentlichung "Piece by Piece" wurde sie einem Millionenpublikum weltweit bekannt.
"Ketevan" glänzt nun nicht mit so famosen Titeln wie "Spider's Web" oder "Nine Million Bicycles" auf ihrem Zweitlingswerk.
Das klassische Songwriting wird jetzt gepflegt mit leichten Anklängen an Blues- und Jazzmusik. Im Vordergrund aber ist eindeutig Katie Meluas Stimme, die nichts von ihrem Reiz verloren hat.
Dabei überzeugen aber mehr die leicht schrägen Töne und Texte, etwa das witzige "Idiot School", als die klassisch gestylten Liebeslieder, die Mike Batt in seiner langen Karriere zu Dutzenden schon routiniert für sich selbst und andere Musiker verfasst hat.
Mit Toby Jepson hat sie einen weiteren, ganz neuen künstlerischen Partner, der auch für eine musikalische Bereicherung auf dieser CD sorgt.
Von Katie Melua wird, diese Prognose sei gewagt, auch in den kommenden Jahren zu hören sein.
Live kann sie in mehreren deutschen Städten im Rahmen einer größeren Tournee im November erlebt werden. (u.a. am 22.11. in Hamburg, am 25.11. in Berlin und am 26.11. in Leipzig).
Katie Melua hat übrigens - ein abschließender Hinweis mit Blick auf die deutsche Migrationsdebatte - die Staatsbürgerschaft Georgiens wie Großbritanniens.


Katie Melua: Ketevan
Dramatico Label, 2013