The DeSoto Caucus

Zwischen Aarhus und Arizona

Vier waschechte Dänen aus Aarhus, Musiker mit Leib und Seele und mit starker Affinität zum melancholischen Indie-Rock amerikanischer Prägung, bilden die Band "The DeSoto Caucus": Anders Pedersen, Peter Dombernowsky, Nikolaj Heyman und Thoger T. Lund.
Sie profitierten in ihrer Entwicklung sicherlich vom Split der Indie-Bandlegende Giant Sand. Derem führenden Kopf Howe Gelb kamen vor etwa zehn Jahren zwei kreative Musiker, nämlich die Herren Burns und Convertino, abhanden, da diese beiden fortan als Chefs der Band "Calexiko" firmierten und sich ganz auf dieses ursprünglich musikalische Nebenprojekt konzentrierten. Fortan verstärkten die dänischen Musiker die Gruppe Giant Sand.
Und da Howe Gelb immer wieder eigene Wege ging oder andere musikalische Kombinationen zeitweise favorisierte, beispielsweise mit einem Gospelchor in Kanada tourte, nutzten die vier Dänen die Gunst der Stunde, also die freie Zeit, um als eigenständige Band Lieder aufzunehmen und mit diesen auch aufzutreten.
"Offramp Rodeo" ist ihr zweites Album betitelt.
Und es ist ein kleines Juwel für Freunde amerikanischer Rockmusik, speziell der Südstaaten, geworden. Aarhus scheint in Arizona zu liegen, dort halten sich die vier Dänen öfters auf... und hier lassen sie sich auch inspirieren.
Sie lassen den Hörer aber nicht in weltschmerzumtosten Wogen von Mollakkorden untergehen. Sie bieten stilsichere Musik und garnieren sie mit Texten jenseits von Weltuntergangslarmoyanz oder Lagerfeuerromantik:
Here is one to tell you
we’re outrun anyway
that trouble comes in all colors
but always leave you in the grey.
Teilweise spielen sie mit Worten und Gedankenassoziationen ... und wenn schon resignieren, dann aber bitte mit Stabreim:
reluctant resignation
under heavy clouds.
Ihre Musik strömt eine coole Abgeklärtheit aus, die eine soghafte Wirkung beim Hörer hinterlässt. Die lässigsten Amerikaner scheinen ihren Erstwohnsitz in Aarhus zu haben.


The DeSoto Caucus: Offramp Rodeo
Glitterhouse Records, 2013